Teil IX Junghund mit Allüren

 

Aktuelles von Loby Stand: November 2009

 

Viele von Ihnen haben schon dringend auf Neuigkeiten von Loby gewartet.

Leider sind wir durch persönliche Umstände damit ins Hintertreffen gekommen, was wir aber nun nachholen möchten.

 

Loby ist inzwischen ein erwachsener fast normaler Junghund geworden, mit allen Allüren, die Junghunde so im Kopf haben.

Er ist natürlich nach wie vor gehbehindert, doch er und wir meistern den Alltag recht problemlos.

Er hat sich gut eingelebt und entwickelt sich langsam zu einem recht anhänglichen kleinen Kobold.

Am Anfang war er einfach nur Welpe und hat mit Jedem gespielt, der ihm über den Weg gelaufen ist. Er wusste nicht so recht, was ist bellen, was ist ein Leberwurstbrot, er hat sich einfach nur gefreut dabei zu sein.

Dass die anderen Hunde alle laufen können hat ihn gar nicht interessiert, denn er ist super geschickt im Einholen.

Er hat eine Technik entwickelt, wo man ganz schön hinter ihm her rennen kann.

Ich muss dazu sagen, dass meine Hunde ihn voll und ganz akzeptieren, ja sogar sich um ihn auch mit „kümmern“.

Er hat eine ganz große Freundin (Doggenmix), die bereits schon früh morgens mit ihm spielt.

Dann wird erst mal die Spielzeugkiste ausgeräumt mit sämtlichen Zugseilen.

Sehr bevorzugt werden die Quietschebälle, die so „gequält“ werden, dass ich manchmal denke, gleich ist die Quietsche kaputt.

Aufpassen tut er wie ein „Großer“, z.B. wenn der Postbote kommt.

Beim Kochen ist er stets ein guter Geselle und mit den Katzen schmust er um die Wette.

Die Katzen stecken manchmal richtig ihren Kopf in sein Maul und ich habe nur Bedenken, dass er dann in dem Moment mal ausrutschen könnte, somit ist es mir lieber, sie bleiben beim Schmusen.

Er spielt  sogar Fußball.

Sie schieben sich gegenseitig den großen Fußball zu und ich könnte stundenlang mich am Beobachten erfreuen.

Bei der Physiotherapie kaspert er nicht mehr ganz so viel rum.

 

 

Mit einem großen Kauknochen gehen die Übungen schon viel besser.

Alles in allem hat Loby einen tollen Sommer gehabt.

Es gab viele schöne Tage, an denen er kaum rein wollte.

Wenn die Hitze allerdings zu stark wurde, mussten wir ihn rein nehmen, da er mit seinem dicken Fell doch darunter leidet.

Seine Beine sind beweglicher geworden und seine Hüften sind wirklich stark. Zum Pipi machen kann er sich aufrichten, aber leider weiß er seine Beine nicht zu gebrauchen.

Er steht dann da, wie der „schiefe Turm von Pisa“, doch er ist ganz stolz, einen Baum markiert zu haben.

Zum Glück sind auch seine Vorderläufe besser geworden.

Sie sind nicht mehr ganz so stark durchgedrückt, doch leider bleibt es nicht ganz aus.

Über einen Rollstuhl für ihn denken wir schon lange nach, doch so einfach ist es bei seiner Haltung der Beine nicht.

Wir hoffen noch auf eine Spezialanfertigung, so dass wir nicht noch seine Beine amputieren müssen. Dies möchten wir auf jeden Fall vermeiden.

Es ist natürlich nicht nur einfach mit ihm.

Mehrmals am Tag wird er hinaus getragen, um sein Geschäft zu machen.

Leider haben wir hohe Waschkosten, da Loby markiert bzw. auch sehr empfindlich ist. Er macht sehr oft Pipi, meistens auf Decken, Vorleger etc., auch wenn wir gerade mit ihm draußen waren.

Ob es nun ein Zeichen für Inkontinenz ist, können wir noch nicht mit Bestimmtheit sagen, doch wir haben fast jeden Tag zwei Maschinen Wäsche nur von Loby. Windeln haben wir auch schon ausprobiert, die reißt er sich ab…

Natürlich könnte man ihm eine kleine dünne Decke nur zur Verfügung stellen, doch auch wir würden irgendwann Schmerzen haben, wenn wir nur auf einer ganz dünnen Decke sitzen.

Auch ist er trotz seines kleinen Pelzes Kälte empfindlich und bis heute verträgt er überwiegend nur Schonkost.

Essen kann er nur recht langsam zu sich nehmen, ansonsten muss er es wieder heraus würgen.

Für uns ist es zu einem normalen Alltag geworden.

 

 

Morgens früh raus, Wäsche wechseln, Wäsche waschen, Hund säubern, manchmal waschen oder mit Babytüchern reinigen, dann

Spielen, Haus säubern, zwischendurch wieder raus etc. bis zum Abend, wo er sein Bettchen gemacht bekommt, natürlich nochmals frische Decken.

Immer ein Auge darauf werfen, klemmen seine Beine nirgends fest und natürlich die Fahrten zur Physio oder täglich die eigenen Physioanwendungen zu Hause.

Wie gesagt, zur Zeit treffen uns am Meisten die Waschkosten. Alles andere haben wir inzwischen gut in unseren Lebensrhythmus integrieren können.

Wir sind noch am Überlegen, ob eine Kastration helfen könnte, doch auch diese ist nicht so einfach, muss vermutlich aber aus Gesundheitsgründen vollzogen werden.

Lobys Hodensäcke sind nach außen nicht sichtbar, daher vermuten wir, dass er sie innen liegend hat. Ein Ultraschall wird Aufschluss geben. Wir rechnen mit keiner normalen OP.

Ja es ist alles nicht so einfach, doch wenn man den kleinen Sonnenschein jeden Tag so fröhlich lachen sieht, dann ist es das wert.

Er genießt jeden Tag in vollen Zügen und für ihn muss am Besten immer was los sein.

Er ist ein richtiger kleiner Racker geworden.

Ich hoffe, dass er noch bald mit einem für ihn extra angefertigten Rollstuhl die Welt ein Stück mehr entdecken kann, doch leider müssen wir damit ein wenig geduldig sein, bis ein passender Fuhrpark speziell für ihn konstruiert wird.

Ich lerne jeden Tag von Neuem, wie viel behinderte Tiere uns im Voraus haben. Sie denken nicht großartig über ihre Behinderung nach. Nein, sie arrangieren sich einfach und machen das Beste daraus und sind jeden Tag fröhlich.

Vielen Dank an Alle, die ihn bisher unterstützt haben.

 

 

Angeles Hundehilfe e.V. 0